
Inmitten uralter Bäume – Part 5
Und die Reise geht weiter …
Still und heimlich versucht sich der zweite Suchtrupp am Morgen aus dem Staub zu machen.
Einer der Personen weckt jedoch versehentlich unsere Gruppe auf – „Es tut mir leid“ entschuldigt er sich.
Melvin blickt ebenfalls auf – „Wollt ihr das Mädchen alleine hier im Wald lassen?“
Die Männer des anderen Suchtrupp schauen ertappt und verwundert über die direkte Ansprache.
„Die Suche und das schlafen im Wald ist nichts für uns“.
Verärgert entgegnet Melvin „Geht doch heim unter Mutters Rock“. Daraufhin bekommt Melvin nur unverblümt den Mittelfinger gezeigt.
Amy stellt die Frage in den Raum, was Forest im Wald bereits erlebt habe. Forest meint daraufhin, dass er bisher noch nie so weit im Wald war wie mit unserer Gruppe.
Die Gruppe bricht erneut auf. Je tiefer man den Wald betritt, desto weniger Tiere sind zu erblicken. Die gesamte Umgebung wird stiller. Es beschleicht alle das Gefühl, als würde sich irgendetwas hinter den Bäumen verstecken, dass sich jedoch nicht traut, sich zu zeigen.
Amy, John, Ann und Melvin beschließen gemeinsam weiterzuziehen.
Es ist jetzt 08:30 Uhr.
In der Ferne, ca. einen Kilometer weiter im Wald, kann Ann durch die Bäume eine Lichtung erkennen. Es macht den Eindruck, als seien hier 6 Zelte aufgeschlagen in der Form von Tippies.
Ann durchfährt ein leichter Schauer und ruft die anderen herbei.
Es herrscht große Uneinigkeit darüber, wie weiter vorgegangen werden soll.
Alle vor, ab durch die Mitte oder eher links und rechts im Dickicht anschleichen? Vielleicht doch besser zuerst eine Person alleine?
Es wird besprochen, dass beide Gewehrträger durch das Unterholz vorgehen, als Backup, die anderen gehen den Weg entlang.
Amy hat dabei jedoch kein gutes Gefühl.
Forest pirscht sich daraufhin an das Lager heran, John und Melvin folgen.
Forest wendet sich Amy zu – „Willst du nicht vielleicht zur Rückendeckung hier bleiben?“ – Sie bestätigt.
200 Meter vor den Zelten kann ein schön aufgebautes Zeltlager erkannt, die Zelte sind farbig und mit Samt ausgeschmückt, überall liegen Bilder.
Forest hinterfragt, ob dies nicht die angesprochenen Künstler sein können. John merkt dazu an, der Jäger und dessen Sohn sprachen etwas in der Richtung an.
Im Zeltlager angekommen winkt Forest Amy zur Gruppe.
Ann und Melvin erkennen, dass irgendwas nicht stimmt. Anscheinend muss es hier Kämpfe gegeben haben.
An einem der Zelte ist eine hölzerne Stange zerbrochen, an einer Zeltplane hängt rote Farbe. Hier und da liegt eine Gabel, ein Teller, essen – alles verstreut.
Bei der Begutachtung stellt Melvin fest, dass die Stange durch Gewalteinwirkung zerbrochen sein muss und es sich bei der roten Farbe sehr wahrscheinlich um Blut handelt, zumindest dem Eisengeruch nach, welcher in der Luft liegt.
Melvin schaut sich genauer im Zelt um, kann jedoch nichts weiter entdecken.
John betritt das nächstgelegene Zelt.
Insgesamt besteht das Lager auf 6 Zelten.
In einem Zelt haben anscheinend zwei Personen genächtigt, zumindest dem Schlafplatz nach zu erahnen. Hier liegen zwei Baumwolldecken, die als Matratzenersatz dienen. In den anderen Zelten ist jeweils nur eine Decke zu sehen.
3 Zelte wurden wohl als Gemeinschaftszelte genutzt.
- Ein Malatelier mit Staffelei, Farbe, Pinsel, Leinwände – alles liegen verstreut umher.
- Ein Versorgungszelt
- Ein Gemeinschaftszelt
Das Malatelier wird von Amy inspiziert. Alle Gegenstände liegen auf dem Boden versträut umher. Farbe, Verdünnung, Leinwände.
Amy schaut sich um und findest auf den ersten Blick nichts. Bei genauerem Hinsehen findetsie unter einem der Bilder ein Notiz bzw. Tagebuch.
Sie schlägt das Tagebuch auf, ein Sketchbuch von einem der Künstler. Aus diesem kann sie kann entnehmen, dass es sich um die Künstlergruppe aus Boston handelt.
Die Eintragungen sind anfangs sehr Positiv. Sie berichten von dem Beginn der Zeit in der Künstlergruppe, bis hin zur aktuellen Zeit. Jedoch – die Zeichnungen und Texte werden zumal immer düsterer. Der Autor hatte schreckliche Träume und beendet die Eintragungen vor zwei Tagen.
Auf den Gemälden erkennt Amy eine Eule die auf einem Ast sitzt, in das düstere Zwielicht blickend. Ein Reh, der Wald mit den Bäumen, kranken gelbe Blätter. Der Mond welcher durch das Blätterdach scheint. Ein Pfad, der sich durch die Bäume schlängelt, eine Gestalt von hinten, die auf das Wasser blickt und ein hässliches Wesen, dass aus dem Wasser hervor kommt mit Ranken an denen denen metallene Dornen gewachsen sind.
Ihr wird klar – die Künstler haben die Träume gezeichnet, welche in der Gruppe ihr Unwesen getrieben haben. Aber wie konnten sie davon wissen?
Amy zeigt das Buch den anderen und berichtet von den Bildern mit Hinweis auf die Träume.
John und Melvin gehen in das Zelt.
Melvin schaut auf das Bild mit dem Haus am See, er erkennt es und es schüttelt ihn. Er geht raus und übergibt sich. John will ihm unterstützend folgen, bekommt jedoch entgegengebracht, dass Melvin alleine „weiter bröckeln“ möchte.
Melvin übergibt sich vor Amys Füße, erfreut darüber ist sie wahrlich nicht.
Ann schaut sich um und versucht zu erkennen, wohin die Leute gegangen sein könnten.
Forest weißt Ann wütend darauf hin, dass diese geradewegs über die Spuren trampelt. John lässt den Blick über die Waldfront streichen, 5 bis 6 Meter weiter liegt etwas.
Zusammen mit Melvin gehen beide in Fundrichtung. Ist ein Gewehr und Hüte – John nimmt eine Springfield M1 Garant mit. Melvin schreit laut und unbesonnen in Richtung der anderen – „Hey kommt mal rüber, wir haben hier was“.
Melvin weißt auf die Fundsachen hin und auf eine Schleifspur. Es wird festgestellt, dass die Beschreibung der Gegenstände auf den Jäger und dessen Sohn passt.
Forest nimmt den Hut an sich – hier könnt ihr es doch lesen, B. Hall – anscheinend Brian Hall, der Vater.
Melvin schiebt die beiden Damen die Spur entlang, John folgt Melvin. Der weitere Marsch dauert rund 1 bis 2 Stunden.
In der Ferne schält sich eine Lichtung. Joch kann aufgrund der Distanz nicht erkannt werden, was sich dort genau befindet.
Alle gehen näher auf die Lichtung zu. Auf der Lichtung steht ein großer Baum. Je näher man kommt vernimmt man einen widerlicher Gestank. Es riecht nach Tot und Fäulnis. Mit einem Durchmesser von 2 1/2 Meter wird der Baumstamm geschätzt.
Rund 40 Meter hinter dem Baum befindet sich eine Hütte, diese ist sehr heruntergekommen.
Ann vernimmt, dass da anscheinend etwas nicht in Ordnung ist. Die Dielen haben sich an einigen Stellen verfärbt. Etwas hellere Absplitterungen sind zu sehen, ähnlich Einschusslöcher.
Da Ann noch unbewaffnet ist, übergibt John die Springfield an sie. Vorsichtshalber ziehen alle die Waffe.
Die Tür ist geschlossen, kein Licht, der Gestank kommt jedoch vom Baum. Näher an den Baum herangekommen erblicken alle eine übel zugerichtete Leiche – aufgehängt mit einem Ast im Bauch. John und Ann panisch auf.
Mit weit geöffnetem Mund hängt die Leiche da, aus dem Bauch ragt ein Ast als hätte der Baum den Mann von hinten durchbohrt.
Um mehr über die Person herauszufinden durchsucht Amy die Leiche – sie findet nichts außer Münzen und den Personalausweis. Hier hängt anscheinen Christopher Dops.
Amy und Anke hören plötzlich laute Geräusche und Gefluche aus der Hütte kommend. Hier scheint sich etwas gestört zu fühlen.
Geistesgegenwärtig zückt John den 38’er Revolver und gibt einen Schuss auf die Tür der Hütte ab, im Anschluss versteckt er sich hinter dem Baum. Melvin fällt nichts besseres ein, als sich aus reflex auf den Boden zu schmeißen.
Aus dem Haus wird ein Schuss abgefeuert, dieser trifft den Baum. Ann und Amy flüchten ebenfalls hinter den Baum in Deckung.
„Bringt sie zurück oder macht euch aus dem Staub.“ – tönt es aus der Hütte.
John schreit „Was sollen wir zurückbringen?“
„Ihr wisst genau was ich meine“ – schlägt es zurück.
John erwidert „Wir wissen gar nichts.“.
Irgendwie muss es weitergehen. Melvin liegt zwischen dem Baum und der Hütte, er schießt in Richtung des Hauses, trifft aber nicht. Die Antwort aus dem Haus lässt nicht lange auf sich warten. Ein Sachrotflintenschuss trifft Melvin – der Schuss streut, ein paar Treffer in den Rumpf, Beine und Arme.
Während John versucht den unbekannten zu überreden mit dem schießen aufzuhören, kriecht zu den anderen hinter den Baum. Notdürftig verarzten sie den getroffenen.
Das weitere vorgehen wird ausdiskutiert.
Amy gibt einen Schuss ab und trifft durch die Scheibe – ein lauter Schrei ertönt, es gibt keine Gegenwehr mehr.
Amy rennt zur Tür und stößt diese auf, hinter der Tür links, ein Röcheln. Ein blutender Mann ringt nach Luft. Der Schuss hat gesessen.
Aus dem Mund und aus der Brust rinnt Blut. John fragt den im sterben liegenden, wer er ist und warum er geschossen hat.
Er antwortet nicht und röchelt vor sich hin.
Melvin versucht mit ihm zu sprechen, bekommt aber keine Antwort auf seine Fragen, in der Tasche des Mannes findet er nur Patronenhülsen.
Ann versucht ihr Glück und spricht noch einmal mit ihm. Leise röchelnd teilt er mit, dass er Dachte die Gruppe sei von ihnen – den Jüngern. „Welche jünger?“ wird er weiter befragt.
„Die, die meinem Freund das angetan haben.“ – röchelt es zurück.
„Wer oder oder was sind die Jünger?“
Als letzte Antwort bringt er noch heraus „Die Diener Klaki“. Die Augen verdrehend stirbt er in Anns armen, worauf Amy klar wird, dass sie einen Menschen getötet hat.
Malvin erkundet die Hütte und findet in der Ecke eine Tasche voller Geld. Anscheinend das Lösegeld. Der verstorbene kann nur Sidney Harryis der Entführer sein.
Wo aber ist die entführte Tochter fragt John? In der Hütte wird das weitere vorgehen diskutiert.
Weiter geht es nächste Woche in Part 6.